Nicht immer sind Ängste so unkompliziert zu bewältigen.
Schattenmonster lassen sich eben erklären. Aber es gibt auch Ängste, die sich nicht erklären lassen. Sie entstehen aus einer Summe von Erlebnissen, aus einem Gefühl der Wehr– und Hilflosigkeit.
Und es gibt Ängste, welche sich hinter Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder anderen psychosomatischen Erscheinungen verbergen.
Was tun, wenn unser Kind von solchen Ängsten erfasst wird ?
Hier helfen Erklärungen und ein Spiel oft nicht weiter....
In diesem Falle ist es wichtig, dass das Kind lernt, mit seinen Ängsten umzugehen und sich nicht mehr hilflos zu fühlen.
Die Pädagogen haben gut reden —so denken Sie vielleicht— wenn Sie diese Zeilen lesen.
Sie haben recht. Da jede Angst individuell ist, jeder Mensch aus unterschiedlichen Gründen Angst entwickelt, diese anders erlebt und anders fühlt, müssen wir unsere Hilfe an diese Unterschiedlichkeit anpassen....
Sabine Ebbecke (Psychologin) erklärt im Elternteil des Doppel-Mutmachbuches auf unterhaltsame Weise die Hintergründe zur Entstehung und zum Umgang mit der Angst.
Der Kinderteil des Mutmachbuches erzählt die Geschichte eines Schuljungen, welcher dank der „Begleitung und Anleitung“ der Mutkugel einige Angst auslösende Situationen bewältigt. Er wird zusehends mutiger und ist dann sogar in der Lage seine Mutkugel weiter zu geben.
Diese Geschichte habe ich einem 11-jährigen Jungen vorgelesen. Er kam mit der Scheidungssituation seiner Eltern nicht mehr zurecht und hatte große Ängste entwickelt. Er konnte nicht sagen, wovor er sich fürchtete. Er fürchtete sich auf dem Schulweg, in der Nacht, draußen beim Spielen. Da ich eine ganze Schale bunter und blauer Murmeln /Glaskugeln hatte, konnte er sich dort eine eigene „Mutkugel“ aussuchen. Diese hat ihn für einige Wochen ständig in der Hosentasche begleitet. Heute liegt sie im Regal im Kinderzimmer......
Er hat es geschafft. Und ich vertraue auf die Kraft der Mutkugel, dass sie noch vielen anderen Kindern helfen kann.
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